Der Verein Die Wortfinder führet von 2019 bis 2021 ein neues inklusives Kunst- und Literaturprojekt durch.
Das Projekt „Heraus mit den Sprachen!“ bindet rund 700 Menschen mit unterschiedlichsten Sprech- und Schreibmöglichkeiten ein: Von Menschen ohne Laut- und
Schriftsprache bis hin zu professionellen Autoren.
Bilder von Künstlern, die weder sprechen noch schreiben können bilden die Grundlage.
Dafür führten wir zunächst einen Kunstwettbewerb durch. Dieser richtete sich an Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung, die selbst nicht
schreiben und sich auch mündlich nicht oder nur eingeschränkt zu ihren Bildern äußern können. Eine fachkundige Jury wählte aus den Einreichungen zehn PreisträgerInnen aus.
Zu den Bildern der ausgewählten KünstlerInnen entstanden in inklusiven Schreibwerkstätten Texte. Aufgrund der Pandemie fanden diese zumTeil auch online
statt.
Menschen jeden Alters mit und ohne Behinderung konnten daran teilnehmen. Durch die Einbindung von Mitarbeitern der regionalen Behinderten- und Bildungseinrichtungen ist das Projekt von
vornherein auf Nachhaltigkeit angelegt. Die Mitarbeiter werden während der dreitägigen Schreibwerkstätten geschult, so dass sie die Arbeit später fortsetzen können. Die Orte können so zu
Keimzellen für die weitere Verbreitung dieses Modells inklusiver Schreibgruppenarbeit werden.
Zusätzlich führten wir im Herbst 2020 einen Literaturwettbewerb durch. Angedacht war dieser zunächst nur für Menschen mit einer sogenannten geistigen
Behinderung durch. Aufgrund der Pandemie haben wir auch Senior*innen, Menschen mit körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen sowie Menschen, die einen Alphabetiserungskurs, einen Kurs
Deutsch als Fremdsprache oder einen Integrationskurs besuchen einbezogen. In deer Schlussphase öffneten wir den Wettbewerb fpr alle Interessierten.
Es konnnten Texte zu den ausgewählten Kunstwerken verfasst werden.
Eine Jury wählte aus allen Texten diejenigen aus, die im Buch "Heraus mit den Sprachen" veröffentlicht werden.
In dem schön gestalteten Buch sind auch Beiträge von zehn professionellen Schriftsteller *innen vertreten. So erreichen wir eine große Zielgruppe für
das Buch. Zahlreiche Menschen kommen so mit der Vielfalt der Gedanken, Wort- und Bildsprachen von Menschen mit kognitiv-intellektueller Beeinträchtigung in Berührung, ein interkultureller Dialog
im weitesten Sinne entsteht.